Auf diesen Seiten stellen wir Dir Bayrische Bierstile vor. Einige dieser Bierstile werden auch bei uns im Braukurs gebraut.
Aussehen
EBC: 7 - 12
Stiltypisch sind die goldgelbe Farbe und ganz wichtig: die Filtration. Auch wenn es immer mehr "unfiltrierte" Helle gibt: geht nicht! Ist ein anderer Stiltyp --> Kellerbier
Bitterkeit
Die Bitterkeit hält sich beim Hellen eher im Hintergrund. Die nächsten Bitterkeitsstufen im Bier sind: Export und Pils.
Alkohol
Der Alkoholgehalt schwankt ca. zwischen 4,8 - 5,2 %, Ausreißer nach oben und unten sind natürlich möglich.
Mundgefühl
Das Bier ist nicht zu trocken - wie z.B. ein nordisches Pils - aber auch nicht so süß wie ein Fastenbock. Weder Bitterkeit noch Süße stellen sich in den Vordergrund.
Kohlensäure
Nicht auffällig, Normalkarbonisierung um die 5,5 g Co2/L. Schaumkrone ist gewollt.
Glas / Krug
Der Allrounder unter den Bieren passt sehr gut in den Willybecher, den Bierkrug oder auch in den Steinkrug. Frisch ist das Bier immer gut, als entweder 0,5l-Gläser verwenden oder schnell trinken :)
Wasser:
Hauptguss 15 Liter
Nachguss: 4 Liter
Malz:
Pilsener Malz: 1,6 Kg
Wiener Malz: 1,0 Kg
CARA-HELL: 0,3 Kg
Sauermal: Nach Bedarf (PH-Wert 5,5 einhalten!)
Hopfen: Hallertauer Perle 5,3%, 60 Minuten Kochzeit: 19 g
Hallterauer Perle 5,3 % 5 Minute Kochzeit: 5 Minuten
Einmaischen:
Wasser auf 64° Temperatur
63°C - 40 Minuten
72°C - 40 Minuten
Jodprobe!
Abmaischen ohne auf 78°C zu gehen.
Kochzeit: 60 Minuten
Hierbei kommt es auf Eure Kühlmethode an. Wenn Ihr keine habt, dann benutzt eine Hefe, die auch höhere Temperaturen aushält. Hier wäre eine Fermentis S189 oder wer es mit etwas Nebengeräuschen mag eine S
Wenn Ihr einen gesteuerten Kühschrank habt, dann z.B. eine W34/70 verwenden und bei 7 Grad durchvergähren. Achtung, nach dem Ankommen der Gärung muss gegen die Prozesstemperatur angearbeitet werden! Darum ab Tag 2 den Kühlschrank um 2 Grad absenken, ab Tag 6 der Gärung kann die auf 10 Grad erhöht werden. Ich empfehle immer mindestens 10 - 14 Tage ausgären zu lassen.
Du hast Fragen zum Brauprozess? Dann helfen wir Dir gerne in einem unserer Braukurse weiter. Viele unserer Braukursteilnehmer reisen aus ganz Deutschland an (kein Scherz). Eine kleine Liste mit Übernachtungsmöglichkeiten findest Du hier. Auf aus unserer Sicht benötigtes Equipment haben wir für Euch zusammengetragen. Es handelt sich dabei um Affiliate Links, wir bekommen eine geringe Provision die zum Erhalt der Website beiträgt.
Der Bayrische Lagerbierstil "Helles" tritt im Moment seinen Siegeszug auch in Deutschland an. Das Pils ist ein wenig in die Defensive geraten. Das süffige Bier aus Bayern trifft mit seiner geringeren Bitterkeit den Geschmack der Zeit. Da wir das Helle in unseren Bierbraukursen intensiv bearbeiten, blicken wir erst einmal in die Geschichte.
Auf diese Frage kann ein klares: "Nein, auf keinen Fall" gesagt werden. Bayern war seit Jahrhunderten Braunbier-Land. Die Klimazone in Altbayen mit kalten Wintern hat dazu geführt, dass genügend Eis im Winter aus Flüssen und Seen herangeschafft werden konnte. Die benötigte Kühlung war also - zumindest in den Wintermonaten und bis in den späten Frühling gesichert. Ideale Bedingungen für einen untergärigen Bierstil. Dunkle Biere eigneten sich für einen etwas erhöhten PH-Wert im Wasser. Das Malz musste also ein dunkleres sein (in der damaligen Zeit aufgrund fehlender Messmöglichkeiten und der damaligen Frage: Was ist PH-Wert wohl eher eine Erfahrung des Ausuprobierens. Nicht umsonst wird nach dem Klassifizierung Münchner Malz (ein stärker gedarrtes und damit mit höheren Temperaturen getrocknetes Malz) heute noch Dunkles Bier gebraut.
Das Bayrisch Dunkel, oder auch Münchner Dunkel wurde noch bis in die 1930ger Jahre häufig getrunken. In Kriegszeiten und nach dem Krieg wurde die Bierherstellung und die Stärke des Bieres stark reglementiert. In den 1950ger und 1960ger Jahren wurde immer mehr "Helles" getrunken. Eine damals auch beliebte Biersorte - Märzen - war damals noch im Trend und ist heutzutage leider nur noch selten zu finden.
Auch das Weißbier spielte in der Vergangenheit eine größere Rolle, als das Helle. Ende des 16. und im 17. Jahrhundert feierte das Bier - besonders in den Sommermonaten, in denen das untergärige Lagerbier bereits ausgetrunken war, seinen Höhenflug. Das Weißbiermonopol füllte aufgrund der Beliebtheit des Weizensaftes (mal nicht Gerstensaft) die Staatskasse. Die Ironie dabei: eigentlich durfte das Sommerweißbier per Gesetz nicht gebraut werden. Gleich zwei Faktoren aus dem Reinheitsgebot von 1487/1516 standen dem entgegen. Im heutigen "Reinheitsgebot" dem "Vorläufigen Biergesetz" ist als Inhaltsstoff neben Wasser, Hopfen und Hefe lediglich Malz genannt, im Reinheitgebot von 1516 wurde hier Gerste genannt. Also kein Weizen. Dazu die Begrenzung der Brauzeit auf den Winter mit dem Sommersudeverbot.
An Anfang des 19. Jahrhunderts endete aber der Höhenflug des Weißbieres. Aber das Helle war noch immer nicht in den Kehlen der Biertrinker.
Neben dem Weißbier und dem Dunklen gab es auch helleres Lagerbier. Naturtrüb aber gut abgelagert. Die Trübung war aufgrund des nicht verwendeten Weizens (löst neben der Hefe eine Trübung im Bier aus) und des meist gut und lange gelagerten Bieres recht klar.
Bildquelle: BSB Bildarchiv, Rechte Vorbehalten!
Bezeichnung: Münchner Helles
Gesamteindruck: Goldfarbenes untergäriges Bier mit trockenem Abgang, dabei dennoch malziger Geschmack. Teilweise würzige, blumige Hopfennote. Bitterkeit zurückhaltend aber vorhanden. Süße und Bitterkeit halten sich die Wage, stehen aber beide im Hintergrund.
Aroma: Moderates getreidig-süßes Malzaroma. Gering bis mäßig-geringes würziges, blumiges oder kräuteriges Hopfenaroma. Angenehm, sauberes Gärungsprofil, wobei das Malz das Gleichgewicht dominiert. Die frischesten Exemplare haben eher ein malzig-süßes Aroma.
Erscheinung: Blassgelb bis blassgolden. Klar. Anhaltende
cremig-weißer Schaum.
Geschmack: Mäßig malziger Antrunk mit einer Andeutung von
Süße, mäßig körnig-süßer Malzgeschmack mit weichem,
abgerundeten Gaumeneindruck, unterstützt durch eine geringe bis mittelschwere
Bitterkeit. Weicher und trockener Abgang, nicht knackig und beißend. Gering bis
mäßig geringes würziges, blumiges oder krautiges Hopfenaroma. Malz
dominiert den Hopfen im Gaumen, im Abgang und im Nachgeschmack, aber der Hopfen
sollte spürbar sein. Keine Restsüße, lediglich der
Eindruck von Malzigkeit mit zurückhaltender Bitterkeit. Sauberes
Gärungsprofil.
Mundgefühl: Mittlerer Körper. Mittlere Karbonisierung. Weich,
gut gelagerter Charakter.
Bemerkungen: Sehr frische Exemplare können einen ausgeprägteren
Malz- und Hopfencharakter aufweisen, der mit der Zeit abnimmt, wie man es oft bei
bei exportierten Bieren. Helles in München ist in der Regel leichter
Version als die außerhalb der Stadt. Kann Helles genannt werden
Lagerbier.
Geschichte: Wurde 1894 in München als Konkurrenz zu den hellen
Pilsner Bieren zu konkurrieren, wird oft zuerst dem Spaten zugeschrieben. Beliebter
in Süddeutschland.
Charakteristische Zutaten: Kontinentales Pilsner Malz.
Traditioneller deutscher Hopfen. Saubere deutsche Lagerbierhefe.
Stil-Vergleich: Ähnlich in Malzbalance und Bitterkeit wie
Münchener Dunkel, aber weniger malzig-süßlich und eher hell
als dunkel und vollmundig. Mehr Körper und Malzpräsenz als ein
deutsches Pils, aber weniger knackig und mit weniger Hopfencharakter
durchgehend. Ähnliches Malzprofil wie ein deutsches Helles
Exportbier, aber mit weniger Hopfen in der Balance und etwas weniger
Alkohol. Weniger Körper und Alkohol als ein Festbier.
Statistische Daten: OG: 1.044 - 1.048
IBUs: 16 - 22 FG: 1.006 - 1.012
SRM: 3 - 5 ABV: 4.7 - 5.4%
Kommerzielle Beispiele: Augustiner Lagerbier Hell, HackerPschorr Münchner Gold, Löwenbraü Original, Paulaner
Münchner Lager, Schönramer Hell, Spaten Münchner Hell,
Weihenstephaner Original Helles
In unseren Bierbraukurs beantworten wir alle Fragen rund um die Biere. Hier ist aber bereits eine kleine Zusammenstellung zum Münchner Hell:
Das Münchner Hell hat eine Stammwürze von um die 11°Plato, bewegt sich damit im Alkohol zwischen 4,8 - 5,2 %. Das Bier muss filtriert sein (es gibt kein unfiltriertes Helles!), darf nicht papp-süß sein und nicht zu bitter. Ganz wichtig, das Bier ist dennoch nicht trocken. Malzsüße und Bitterkeit halten sich vornehm zurück, sind aber vorhanden.
Die Geschwister sind - gemessen an der Bitterkeit - das Exportbier und der noch größere Bruder das Pils.
Da es viele Geschichten rund um das Helle gibt, eignet es sich hervorragend für einen Braukurs. Für den Hobbybrauerbereich eignet sich eher ein Kellerbier, da dieses nicht filtriert werden muss,
Das Münchner Hell macht bei normalen Konsum eigentlich kein Kopfweh. Es wird geraten, genügend Wasser zwischendurch zu trinken. Manchmal liegt es auch nicht am Bier sondern am Kopf :)
Alle Infos zu unserem Braukurs München gibt es auf unseren Seiten.
Aktuell haben wir keine Ladenöffnungszeiten. Unser Bier gibt es in gut sortierten Lebensmittelläden und vielen Getränkeläden.
Einzelunternehmer:
Gregor Weinhart, Miesbacher Straße 8, 83727 Schliersee, Deutschland
0179 672 17 69
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